Sonntag, 19. Oktober 2014

Und Friede auf Erden und weitere Wünsche

Die Tübinger OB-Wahl ist geschafft. Boris Palmer hat die Wahl wohl verdientermaßen gewonnen - auch weil er sich als taktisches Cleverle erwiesen hat. Da ich in diesem stark frequentierten Blog eine Wahlempfehlung ausgesprochen habe, steht es mir durchaus zu, jetzt einen Forderungskatalog aufzustellen:


  1. Der Wahlkampf ist vorbei. Es möge Friede einkehren in Tübingen. Die Leserbriefschreiber sollen sich bitte wieder der Jahreszeit entsprechend mit Laubbläsern beschäftigen.
  2. Von unserem Social Media affinen Oberbürgermeister (die Facebook-Schlachten mögen beendet sein) erwarte ich, dass er Tübingen in diesem Bereich wesentlich vorwärts bringt. Dazu gehört z.B. eine städtische Facebook-Seite und die Abschaffung der Tageslichtprojektoren im Carlo-Schmid-Gymnasium.
  3. Da zum Unterstützerkreis von Boris Palmer der äußerst erfolgreiche Offline-Online-Stationär-Internet-Unternehmer Christian Riethmüller gehört, erwarte ich, dass Facebook-Guru Boris Palmer zusammen mit besagtem Unternehmer Tübingen zu einer Modellkommune im Bereich der Verknüpfung von Online- und Offline-Einzelhandel macht.
  4. Ich erwarte ein sinnvolles Konzept für kostenlosen Nahverkehr. Nicht nur medienwirksame Effekthascherei.
  5. Als vierfacher Vater sehe ich es nicht ein, dass ich noch Kindergartengebühren zahlen muss.
  6. Meine E-Mails sollen weiterhin binnen 24 Stunden beantwortet werden.
Dies wären mal meine ersten Forderungen. To be continued.

Freitag, 17. Oktober 2014

Pathos und Persönlichkeit: eine Wahlempfehlung?

Wenn man frühere Posts dieses nur sporadisch gepflegten Blogs liest, werde ich sicher nicht unter Verdacht geraten, ein Palmer-Groupie zu sein. Wenn man diesen Post zu Ende liest, könnte man jedoch argwöhnen, dass ich eine Präferenz hinsichtlich der Oberbürgermeisterwahl entwickelt habe. Zunächst einmal zum Pathos. Es geht um Tübingen! Und hier wohne ich seit ziemlich genau 15 Jahren. Es geht um die Stadt, in der ich mit meiner Familie lebe, wo meine Kinder aufwachsen und wo unser rot gestrichenes Haus steht. Deswegen werde ich zur Wahl gehen. Wegen dem skurrilen, autofeindlichen, einigermaßen fahrradfreundlichen, höllisch grünen, spießigen, pietistischen Tübingen. Und den Gutmenschen. Das ist eine Marke, ein Branding. Es ist ja nicht so, dass ich noch nie im Halteverbot an einer Bushaltestelle oder in einer Feuerwehrzufahrt geparkt habe. Da bin ich ganz ehrlich zu mir. Aber genauso schonungslos muss ich sagen, dass das Parken mit dem Dienstmercedes im Halteverbot an einer Bushaltestelle nicht zu der Marke Tübingen passt. Jetzt zur Persönlichkeit, denn OB-Wahlen sind ja Persönlichkeitswahlen.. Über Frau Soltys kann ich in dem Zusammenhang nichts sagen. Palmer ist wahrscheinlich zumindest etwas arrogant, oberlehrerhaft und selbstverliebt. Wenn ich seine Politik fair beurteile, komme ich zu dem Schluss, dass er Tübingen in vielen Dingen voran gebracht hat. Noch wichtiger finde ich, dass er den Markenkern Tübingens verkörpert und weiter entwickelt hat. Dies würde ich Frau Soltys absolut nicht zutrauen.