Mittwoch, 19. September 2012

Experiment mit familienpolitischen Fragen

Hat auch mit Tübingen zu tun, ist aber keine Randerscheinung: Familienpolitik. Aus gegebenen Anlass (ich liebe diese Formulierung!) beschäftige ich mich aktuell gedanklich mit Familienpolitik. Wenn wir uns alle einig sind, dass Kinder für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung sind, muss man sich doch fragen, warum die Politik in diesem Themenfeld eigentlich seit Jahrzehnten mehr oder weniger (auch eine prägnante Formulierung) mit Untätigkeit glänzt. Besonders irritieren mich folgende zwei Aspekte. Erstens habe ich vor kurzem in Berlin wieder erfahren, dass dort die letzten beiden Kindergartenjahre gebührenfrei sind. Ist dies sinnvoll, dass Familien in verschiedenen Regionen unterschiedlich belastet werden? Kindergeld, Kinderfreibeträge sind doch auch bundeseinheitlich. Zweitens: Ehegattensplitting. Bei einer Familie mit 4 Kindern muss das Einkommen für sechs Personen ausreichen, bei einem kinderlosen Ehepaar nur für zwei Personen - zumal in Familien mit Kindern ein Partner für Kindererziehung immer wieder pausieren muss. Steuerlich gesehen wird das kinderlose Ehepaar der Familie mit Kindern gleich gestellt. Ich habe mir jetzt noch keine Meinung über das Thema Familiensplitting, wie es z.B. in Frankreich praktiziert wird, gebildet - aber ist dies gerecht? Unabhängig von diesem Thema sollten Familien doch besser gefördert werden, oder?

Jetzt kommt mein Experiment. Ich will mit diesen Fragen nicht der einsame Rufer in der Wüste bleiben. Deshalb habe ich die Abgeordneten des Wahlkreises Tübingen mit dieser Thematik mitels einer klassischen e-mail konfrontiert und auch angekündigt, dass ich hier darüber berichten möchte. Warten wir mal ab, was passiert. Fortsetzung folgt.